Es wäre natürlich schön, auch Frauen gewinnen zu sehen.
Julia Lier hat früh begonnen, selbstständig Prioritäten zu setzen: Schon als Schülerin entscheidet sie sich oft fürs Rudertraining und gegen die Schularbeiten. Und das hat sie weit gebracht: Heute ist sie Olympia- und EM-Siegerin. Und noch immer überzeugt, dass sie Entscheidungen am besten unabhängig und selbstbestimmt trifft.
Julia Lier erhält trotz ihrer beachtlichen sportlichen Erfolge nur wenig mediale Aufmerksamkeit. Wenn die Randsportart Rudern mal den Weg auf Titelseiten oder in TV-Sendungen findet, sind meistens die Leistungen der Männer Thema. Dass sie grade im Doppel-Vierer Europameisterin geworden ist, wird dagegen kaum erwähnt. „Wenn man schon mal Sieger hat, dann kann man die auch zeigen“, so Lier.
Mit Social Media bietet sich die Möglichkeit, einen direkten Kontakt zu sportbegeisterten Fans aufzubauen. Laut Julia Lier sei es für Sportlerinnen mit eintönigem Kraft- und Ausdauertraining aber dennoch eine Herausforderung, ihr sportliches Wirken interessant darzustellen: „Wir müssen ja irgendwie auffallen. Wir müssen uns ja besonders darstellen.“