Wir müssen nur zeigen, dass wir es auch können.
Maike Merz und Tanja Kuttler sind Eliteschiedsrichterinnen im Handball. Die Schwestern pfeifen sowohl in der nationalen Bundesliga, als auch international bei Welt- und Europameisterschaften. Männer- und Frauenspiele. Vor wenigen Jahren war es noch undenkbar, dass Frauen für Männerspiele eingesetzt werden. Bis das zielstrebige Duo auf der Bildfläche erschien und mit seinem Können überzeugte: „Für uns war kein Grund da, die Männer nicht zu pfeifen“.
Anders als viele meinen werden Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter nicht willkürlich ihren Partien zugeordnet. Stattdessen unterliegen sie einem Leistungsprinzip, das dem von Sportlern und Sportlerinnen sehr ähnelt: Sie werden von neutralen Beobachtern bewertet und messen sich entsprechend in einer Rangfolge mit ihren Kollegen und Kolleginnen. Wer sein Handwerk beherrscht kann auf-, wer Fehler begeht, absteigen.
Zu wenige wollen in die Fußstapfen des Schwester-Gespanns treten und selber Schiedsrichter oder Schiedsrichterin werden. Das läge laut Maike Merz und Tanja Kuttler vor allem an der Position inmitten eines Kreuzfeuers auf dem Spielfeld: Selten vergeht ein Spiel, ohne dass der oder die Unparteiische lauthals kritisiert wird. Und das obwohl der Sport nicht ohne seine Schiedsrichter und mittlerweile vor allem auch Schiedsrichterinnen auskommt!